lautstark. 26.09.2023

Umfrage: Sag uns, was dir zu viel ist!

Arbeits- und GesundheitsschutzBelastung

GEW NRW befragt Beschäftigte zur Belastungssituation an Schulen

Du arbeitest an einer Schule und kennst die Belastungsfaktoren dort nur zu gut? Dann berichte davon in der Onlineumfrage Was ist dir zu viel? Wie du teilnehmen kannst und was mit den Ergebnissen passiert, erklärt der stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Stephan Osterhage-Klingler im Interview. Entlastung ist auch ein wichtiges Thema für die Personalräte der GEW NRW. Auf den folgenden Seiten lernst du zwei von ihnen kennen, die im Juni 2024 zur Personalratswahl antreten.

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  • Ausgabe: lautstark. 05/2023 | Belastungen reduzieren: Weil zu viel zu viel ist
  • im Interview: Stephan Osterhage-Klinger
  • Funktion: stellvertretender Vorsitzender der GEW NRW
  • Interview von: Vanessa Glaschke
  • Funktion: Redakteurin im NDS Verlag
Min.

Warum führt die GEW NRW eine Onlineumfrage zur Belastungssituation von Beschäftigten an Schulen durch?

Stephan Osterhage-Klingler: Wir wollen uns ein besseres Bild von den konkreten und individuellen Belastungssituationen der Kolleg*innen an Schulen machen. Und das geht am besten, wenn wir die fragen, die dort täglich arbeiten. Natürlich wissen wir, dass die Beschäftigten an den Schulen in NRW absolut am Limit sind. Aufgrund des Fachkräftemangels und immer weiter steigender außerunterrichtlicher Anforderungen arbeiten sie bereits jetzt weit über ihrer Belastungsgrenze. Als GEW NRW kämpfen wir mit unseren Personalräten dafür, dass sich diese Arbeitsbedingungen verbessern.

Doch wo genau soll diesbezüglich der Fokus unserer Arbeit liegen? Wo genau benötigen die Beschäftigten Unterstützung? Genau das wollen wir jetzt durch unsere Umfrage Was ist dir zu viel? von den Kolleg*innen wissen. Hierfür wollen wir zunächst genau zuhören und erfahren, was die Beschäftigten an Schulen in NRW individuell besonders belastet und wo sie persönlich den größten Handlungsbedarf für Entlastung sehen. Auch wenn alle Beschäftigten an allen Schulformen aktuell sehr stark belastet sind, gibt es sicherlich Unterschiede bei den individuellen Belastungsfaktoren und auch zwischen den einzelnen Schulformen.

Wie ist die Umfrage aufgebaut?

Stephan Osterhage-Klingler: Neben vier kurzen Multiple-Choice-Fragen stellen wir den Kolleg*innen auch vier Freitextfragen zu ihrer aktuellen Arbeitssituation, zu Entlastungsmöglichkeiten und wir fragen, welche Formen der Unterstützung sie sich von uns – der GEW NRW und ihren Personalräten – wünschen. Für die Freitextfragen haben wir uns bewusst entschieden, um bestmöglich Kenntnis von der persönlichen Meinung der Kolleg*innen zu erhalten. Nur so können wir die echten Schwierigkeiten und konkreten Bedürfnisse der Beschäftigten erfahren, sie ernst nehmen und uns auf dieser Grundlage gezielt für ihre Bedürfnisse einsetzen.

Wer kann an der Umfrage teilnehmen?

Stephan Osterhage-Klingler: Neben Lehrer*innen arbeiten inzwischen Fachkräfte verschiedener anderer Professionen an unseren Schulen und bereichern den Schulalltag. Unsere Umfrage richtet sich deshalb an Lehrkräfte, Referendar*innen, Fachkräfte in multiprofessionellen Teams sowie an Schulsozialpädagog*innen, Schulsozialarbeiter*innen, HSU-Lehrkräfte, Alltagshelfer*innen und weitere an Schulen Beschäftigte.

Wie funktioniert die Teilnahme?

Stephan Osterhage-Klingler: Die Teilnahme funktioniert ganz einfach online über den Link personalratswahl-nrw.com. Da wir uns der hohen Auslastung der Kolleg*innen bewusst sind, haben wir die Umfrage so konzipiert, dass sie nur ein paar Minuten Zeit in Anspruch nimmt. Damit alle Teilnehmenden offen und ehrlich antworten können, achten wir bei der Umfrage sehr auf Anonymität und fragen bewusst keine personenbezogenen Daten ab.

Wann startet die Umfrage und was passiert mit den Ergebnissen?

Stephan Osterhage-Klingler: Ab sofort bis Ende November 2023 kann an der Umfrage teilgenommen werden. Anschließend werten wir alle Antworten aus und hoffen, die Ergebnisse Anfang des kommenden Jahres präsentieren zu können. Vor allem aber werden wir die konkreten Ergebnisse der Umfrage in unsere künftige Arbeit einfließen lassen: Einerseits können unsere Personalräte durch die Ermittlung der Bedarfe der Kolleg*innen passgenauer Unterstützung anbieten. Andererseits möchten wir konkrete Forderungen der Beschäftigten, die sich aus der Umfrage ergeben, für die Vorbereitung unserer Gespräche mit Politiker*innen und Minister*innen nutzen und somit gezielt Verbesserungen im Sinne der Beschäftigten fordern.