lautstark. 01.12.2025

Gemeinsam stark für gute Arbeit im Landesdienst

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Tarifverhandlungen im TV-L

Die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) findet in bewegten Zeiten statt und die Gewerkschaften stehen vor großen Herausforderungen. Start der Verhandlungen ist am 3. Dezember 2025.

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  • Ausgabe: lautstark. 05/2025 | Inklusion im Bildungssystem — Zusammen leben. Zusammen lernen.
  • Autor*in: Ayla Çelik
  • Funktion: Vorsitzende der GEW NRW
Min.

Während die Lebenshaltungskosten weiter steigen, die Inflation Löhne und Renten entwertet und der Druck auf Beschäftigte wächst, fordern Landesregierung und Arbeitgeber*innen weiterhin „Sparsamkeit“ und „Zurückhaltung“, ohne faire Löhne oder bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Von den Beschäftigten im öffentlichen Dienst wird erwartet, dass sie Schule, Hochschule, Kita, Gesundheitswesen und Verwaltung am Laufen halten – trotz Personalmangel, Überlastung und stetig wachsender Aufgaben.

Betroffen von der Tarifrunde sind alle Tarifbeschäftigten der Länder – mit Ausnahme von Hessen. Dazu gehören tarifbeschäftigte Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, pädagogische Fachkräfte im Ganztag, Verwaltungsangestellte, Labor- und Technikpersonal, Beschäftigte in der Lehrer*innenfortbildung, in Gesundheitsämtern und in Teilen des Gesundheitswesens. Auch an den Hochschulen geht es um tausende Beschäftigte: Wissenschaftler*innen, Verwaltungskräfte, Beschäftigte im Bereich der technischen Dienste und Studierende, die sich unter dem Banner der TV-Stud-Bewegung für faire Bezahlung und sichere Perspektiven starkmachen.

Diese Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind das Rückgrat unseres Gemeinwesens. Ohne sie läuft kein Unterricht, keine Wissenschaft, keine soziale Infrastruktur. Wer den öffentlichen Dienst schwächt, gefährdet Bildung, Demokratie und soziale Gerechtigkeit. Die Forderungen in dieser Tarifrunde sind deshalb keine überzogenen Wünsche, sondern Ausdruck von Respekt und Anerkennung den Beschäftigten gegenüber.

Für die berechtigten Forderungen gilt es, auch bei diesen Tarifverhandlungen zu mobilisieren, sollten die Arbeitgeber uns dazu nötigen. Gefordert werden Löhne, von denen man leben kann, und Arbeitsbedingungen, die gesund halten. Mit Verweis auf die leeren Kassen und Haushaltszwänge werden die Arbeitgeber versuchen, berechtigte Forderungen kleinzureden. Klar ist aber: Die Grundlage für ein funktionierendes Land ist ein starker öffentlicher Dienst.

Diese Tarifrunde ist unsere Chance, ein starkes Signal zu senden: gegen Reallohnverluste, gegen Überlastung, für Wertschätzung und Zukunft. Die Herausforderungen sind groß und wir wissen, am Verhandlungstisch wird uns nichts geschenkt. Und deshalb, wenn es dazu kommen sollte und zu Streiks aufgerufen wird, müssen wir raus auf die Straße! Es ist wichtig, dass wir viele sind, laut und sichtbar.