„Ob in Schulen, Hochschulen oder anderen Bildungseinrichtungen des Landes – trotz schwieriger Rahmenbedingungen halten die Beschäftigten das Bildungssystem am Leben. Sie kompensieren strukturelle Defizite, indem sie täglich über ihre Belastungsgrenzen hinausgehen. Wer diesen Einsatz ernst nimmt, muss ihn in der Tarifrunde mit spürbaren Verbesserungen honorieren“, erklärt die Vorsitzende der GEW NRW, Ayla Çelik.
Die GEW NRW vertritt in dieser Tarifrunde u.a. die Interessen von angestellten Lehrkräften, Sozialpädagog*innen, MPT-Kräften, Alltagshelfer*innen und Hochschulbeschäftigten.
Auch wenn die Inflationsrate nicht mehr so hoch ist wie in den Jahren davor, steigen die Preise weiter. „Wir fordern Löhne, von denen man leben kann, und Arbeitsbedingungen, die gesund halten – das sind keine Luxusforderungen, sondern hier geht es um Erhaltung des Lebensstandards, um Respekt und Anerkennung der Arbeit“, so Ayla Çelik. „Auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel muss der öffentliche Dienst attraktiv genug sein, damit sich mehr Menschen für die Arbeit in Schule oder Hochschule entscheiden.“
Zusätzlich zu den Gehaltssteigerungen setzen sich die Gewerkschaften dafür ein, dass die Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten tariflich geregelt werden. Ayla Çelik: „Es darf nicht sein, dass die öffentlichen Arbeitgeber dieser großen Beschäftigtengruppe weiter einen echten Tarifvertrag vorenthalten.“
Die TV-L-Ergebnisse sind meist auch Grundlage für Besoldungsanpassungen. Ein starkes Tarifergebnis stärkt auch die Position der Beamt*innen. Die Gewerkschaften erwarten, dass das Tarifergebnis zeit- und wirkungsgleich auf Beamt*innen und Versorgungsempfänger*innen übertragen wird.
„Am Ende des Tages entsteht nur dort, wo gute Arbeitsbedingungen gelten, auch gute Bildung. Wer also Bildung stärken will, muss die Menschen stärken, die sie täglich ermöglichen - in Wissenschaft, Unterricht und sozialer Infrastruktur. Nur mit fairen Löhnen und guten Arbeitsbedingungen erreichen wir starke Bildungslandschaften.“ (Ayla Çelik)
Hintergrund:
In der aktuellen Tarifrunde verhandeln die Gewerkschaften mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) über die Bezahlung von rund 2,6 Millionen Beschäftigten der Länder bundesweit. Etwa die Hälfte der Beschäftigten arbeitet im Bildungsbereich – an Schulen, Hochschulen und Landes-Kitas (z.B. in Berlin). Darunter 245.000 angestellte und 684.000 verbeamtete Lehrkräfte. Im Organisationsbereich der GEW wird für mehrere Beschäftigtengruppen verhandelt – darunter Lehrkräfte an Schulen, Sozialpädagoginnen und Erzieherinnen im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder sowie Hochschullehrende und studentische Beschäftigte. Die Tarifverhandlungen starten am 3. Dezember 2025 in Berlin. Weitere Verhandlungsrunden sind für den 15./16. Januar und den 11./12.Februar in Potsdam geplant.







