GEW NRW: MPT-Kräfte: Welche Aufgaben und Rechte sie haben

MPT – Fachkräfte im multiprofessionellen Team

Autor*in: Stephan Osterhage-Klingler
Funktion: stellvertretender Vorsitzender der GEW NRW

Wissen rund um den Einsatz von Fachkräften in multiprofessionellen Teams

Fachkräfte in multiprofessionellen Teams bereichern seit einigen Jahren die pädagogisch-fachliche Arbeit in den Schulen in NRW. Welche Aufgaben sie übernehmen und welche Rechte und Pflichten sie haben, erklärt der stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Stephan Osterhage-Klingler.

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Fachkräfte in multiprofessionellen Teams (MPT-Kräfte) leisten an unseren Schulen einen wichtigen Beitrag, wenn es um gute Bildung und Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen geht. Im Schulalltag arbeiten sie insbesondere im Gemeinsamen Lernen an Grundschulen und an weiterführenden Schulen. Seit dem Schuljahr 2022/2023 sind sie auch an Förderschulen tätig.

Diese Berufsgruppen gehören dazu

Auf die Stellen für MPT-Fachkräfte können sich Kolleg*innen mit zahlreichen pädagogischen Berufsausbildungen bewerben: Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen, Beschäftigte mit einem pädagogischen Hochschulabschluss sowie Erzieher*innen und Heilerziehungspflegende. Darüber hinaus können sich auf Stellen im Gemeinsamen Lernen an weiterführenden Schulen und auf Stellen an Förderschulen Handwerksmeister*innen bewerben, um hier Schüler*innen insbesondere beim Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen.

Aufgaben der Multiprofessionellen Kräfte

MPT-Kräfte stellen eine große Bereicherung für die schulische Förderung dar. Sie erweitern in vielen Situationen die pädagogische Sichtweise und das pädagogische Repertoire der Beschäftigten an den Schulen. Laut den Erlassen Multiprofessionelle Teams im Gemeinsamen Lernen an Grundschulen und weiterführenden Schulen und Multiprofessionelle Teams an Förderschulen übernehmen sie im Schulalltag zentrale Aufgaben:

MPT-Kräfte wirken bei der Ermittlung von Lernfortschritten und Lernausgangslagen mit
Sie sind an der Planung und Durchführung von Fördermaßnahmen beteiligt
Sie unterstützen Lehrkräfte und Schüler*innen im Unterricht
Sie arbeiten mit den Lehrkräften bei der Elterninformation und -beratung zusammen
MPT-Kräfte setzen eigenverantwortlich Fördermaßnahmen für Schüler*innen um
MPT-Kräfte bieten Arbeitsgruppen zum schrittweisen Aufbau von Schlüsselqualifikationen an

Durch die vielen unterschiedlichen Professionen und angelehnt an die jeweiligen Konzepte der Schulen kann sich der Einsatz von Multiprofessionellen Kräfte im Einzelfall jedoch deutlich unterscheiden.

Du bist MPT-Kraft und hast Fragen rund um deinen Einsatz in der Schule? Wir haben die Antworten! In unseren Broschüren findest du alle wichtigsten Information und hilfreiche Tipps für deinen Arbeitsalltag. Du brauchst einen persönlichen Rat? Als Mitglied der GEW NRW stehen wir an deiner Seite.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die Fachkräfte in multiprofessionellen Teams gelten nach § 58 Schulgesetz als pädagogisches Personal. Daraus folgen vergleichbare Rechte und Pflichten wie die der Lehrkräfte, die sich unter anderem auf Konferenzteilnahme, Fortbildungen, Gremienzugehörigkeit beziehen. Das Land NRW stellt MPT-Fachkräfte als Tarifbeschäftigte in einem Dauerbeschäftigungsverhältnis auf der Grundlage des Tarifvertrags der Länder (TV-L) ein. Bezahlt werden sie dabei abhängig von ihrer Qualifikation nach EG10 oder EG9a. Hierbei müssen sie ein (Unterrichts)Stundendeputat von 28 Unterrichtsstunden bei einer vollen Stelle erbringen. Auch sonst gelten für sie die Regelungen für tarifbeschäftigte Lehrkräfte. Dies betrifft insbesondere Probezeit, Teilzeit und Krankheit.

Die GEW NRW befürwortet den Einsatz der qualifizierten Fachkräfte im Rahmen von mehr Multiprofessionalität der Schulen und die damit verbundene Bereicherung der schulischen Förderung ausdrücklich. Wir setzen uns auf allen Ebenen für gute Arbeitsbedingungen ein und fordern das Land NRW auf, die Stellen für multiprofessionelle Teams an allen Schulen auszuweiten. MPT-Kräfte im Gemeinsamen Lernen müssen – wie an den Förderschulen – additiv und nicht auf Lehrer*innenstellen eingestellt werden.