Pressemitteilungen 19.04.2023

Weitere Abi-Panne dringend vermeiden

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  • Autor*in: Christoph Alt
  • Funktion: Pressesprecher der GEW NRW

Fehler müssen schnell ausgeräumt und ein Notfallplan erarbeitet werden

Die gestrige Abi-Panne ist extrem ärgerlich und peinlich. Die GEW NRW fordert, die Fehler schnell zu beheben und die weiteren Prüfungen sicherzustellen. Unnötiges Chaos muss dringend vermieden werden.

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Die Bildungsgewerkschaft GEW NRW ist verärgert über die gestrige Panne bei der Verteilung der Abiturprüfungen via Download. „Für alle Schülerinnen und Schüler, die auf den Punkt genau für die Prüfungen gelernt haben und für alle Kolleginnen und Kollegen, die bis in den Abend hinein in den Schulen saßen, um die Klausuren herunterzuladen und zu kopieren, nicht hinnehmbar. Es ist absolut nicht nachzuvollziehen, dass die Absage und die Verschiebung erst nach 20.00 Uhr kommuniziert wurde und die Lehrkräfte in der Warteschleife immer weiter vertröstet wurden. Das ist weder für die Schülerinnen und Schüler wertschätzend noch für die Lehrkräfte“, erklärt Ayla Çelik, Vorsitzende der GEW NRW.

„In der Pandemie haben wir oft die Kommunikation des Schulministeriums kritisieren müssen. Wir hatten gehofft, dieses Kapitel nun abgeschlossen zu haben. Da wurden wir leider enttäuscht. Wir erwarten, dass es für solche Situationen klare Kommunikation und einen belastbaren Plan B gibt. Das Ministerium muss dringend sicherstellen, dass die weiteren Prüfungen reibungslos verlaufen“, so die Gewerkschafterin. Es fehle der Bildungsgewerkschaft jegliches Verständnis dafür, dass es für einen solch wichtigen Abschnitt sowohl im Schul(-Leben) von Schüler*innen als auch im Organisationsablauf einer Schule offensichtlich nicht genügend Tests der technischen Infrastruktur und keinen Notfallplan gab.

„Zu hoffen bleibt, dass diese Panne kein Indiz für den Stand der Digitalisierung in NRW ist. Für diese Abi-Vorbereitung gibt es sicherlich keine Eins“, so Çelik weiter. Zu den ganzen Krisen im Bildungsbereich komme nun auch noch unnötiges Chaos hinzu. „Und mit der Verschiebung ist es ja auch nicht allein getan – das zieht Organisationsaufwand nach sich, den die Kolleg*innen wieder kurzfristig schultern müssen.“ Aufsichten müssten geregelt, die Klausuren kopiert und die Räume vorbereitet werden, wofür auch die Personalplanung noch einmal neu gemacht werden müsste.

Bitter ist die Verschiebung für die Schüler*innen. „Sie haben sich wie 100-Meter-Sprinter auf den Punkt vorbereitet – und erfahren jetzt, dass das Rennen um zwei Tage verschoben wird. Zusätzliche Belastungen können die Schülerinnen und Schüler sicher nicht brauchen“, so die Vorsitzende der GEW NRW. Dass die Verlegung auf den 21. April auch noch auf das Ende des Ramadans – das Zuckerfest – fällt, sei besonders für gläubige muslimische Schüler*innen und deren Familien eine böse Überraschung.