Pressemitteilungen 05.09.2025

GEW-AKTIV-Tagung 2025 – „Wissen schafft Demokratie!“

BildungsgewerkschaftHochschullehreMitbestimmung
  • Autorin: Steffi Klaus
  • Funktion: Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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  • Tel.: 0201 - 29403-12

Rolle und Verantwortung der Hochschulen im Demokratiegefüge

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Essen/Oberhausen - Welche Verantwortung tragen Hochschulen zur Stärkung der Demokratie, wie frei muss Wissenschaft dafür sein und welche Unterstützung braucht es von der Politik? Über diese Fragen diskutieren heute und morgen rund 280 Gewerkschaftsmitglieder mit Expert*innen aus Politik und Wissenschaft auf der traditionellen GEW-AKTIV-Tagung in Oberhausen. 

„Wer Demokratie stärken will, muss sie an den Hochschulen und in der Wissenschaft vorleben - durch echte Gleichstellung, Vielfalt, Mitbestimmung und sichere Arbeitsbedingungen“, so die Vorsitzende der GEW NRW, Ayla Çelik. „Wer Demokratie verteidigen soll, muss sie selbst erlebt haben. Deshalb brauchen wir Hochschulen, in denen angehende Lehrkräfte kritisches Denken und Selbstwirksamkeit erfahren - damit sie Schüler*innen dazu befähigen.“

Spannende Impulse werden von Privatdozentin Dr. Kristin Eichhorn und Jun.-Prof. Dr. Amrei Bahr erwartet. Die Wissenschaftlerinnen sind nicht nur Gründungsmitglieder der hochschulpolitischen Bewegung „#ichBinHanna“, die auf prekäre Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft hinweist, sondern befassen sich zugleich mit antidemokratischen Tendenzen im Wissenschaftssystem und geben damit wichtige Denkanstöße für die Frage, wie wissenschaftliche Freiheit gesichert und gestärkt werden kann: „Unsere Demokratie zu schützen, liegt auch in der Verantwortung der Hochschulen. Dabei geht es nicht allein darum, außerwissenschaftliche Attacken abzuwehren: Auch in der Wissenschaft selbst finden sich Tendenzen, bestimmte Fragestellungen und Teildisziplinen zurückzudrängen oder demokratische Strukturen zu hinterfragen. Um diesen Tendenzen entgegentreten zu können, müssen sie zunächst als solche erkannt und benannt werden. Aber auch die Stärkung von Demokratie innerhalb der Hochschulen ist dafür unabdingbar. Dazu braucht es neben einem Abbau von Hierarchien und prekären Beschäftigungsverhältnissen auch den aktiven Einsatz für Gleichstellung und Diversität.“

Aus dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW dürfen die GEW-Aktiven Frau Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert begrüßen. 

Die GEW-AKTIV-Tagung bietet regelmäßig Raum für Austausch und Vernetzung zwischen ehrenamtlich Engagierten, Politik und Wissenschaft. Ziel ist es unter anderem, konkrete Perspektiven zu entwickeln, wie Hochschulen als Institutionen zur Stärkung demokratischer Werte beitragen und dabei nachhaltig unterstützt werden können. 

In Zeiten, in denen demokratische Grundwerte zunehmend in Frage gestellt werden, sieht Ayla Çelik die Hochschulen besonders in der Verantwortung: „Demokratie nicht nur zu lehren, sondern aktiv zu verteidigen und den Grundgedanken der Gleichwertigkeit aller Menschen an die nächsten Generationen weiterzugeben - für eine Gesellschaft, die nicht ausgrenzt!“