Pressemitteilungen 11.11.2021

Beschäftigte nicht mit Almosen abspeisen!

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Tarifrunde zum TV-L: In Dortmund waren rund 300 Beschäftigte auf der Straße

Am zweiten Warnstreiktag gingen heute in Dortmund rund 300 Kolleg*innen auf die Straße und unterstreichen damit ihre Forderungen im Rahmen der Tarifrunde TV-L – unter anderem kämpfen sie für die volle Stufe 6 und 5 Prozent mehr Lohn. Bereits am Dienstag waren 300 Beschäftigte in Köln und Bonn bei Warnstreiks auf die Straße gegangen, um für Anerkennung der geleisteten Arbeit zu kämpfen.

  • Autor*in: Christoph Alt
  • Funktion: Pressesprecher der GEW NRW
  • Kontakt: 0160 96403751
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Die zweite Verhandlungsrunde Anfang des Monats im Rahmen der Tarifauseinandersetzung mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) war ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber versuchten Verschlechterungen für die Beschäftigten durchzusetzen, statt mit einem Angebot auf die Beschäftigten zuzugehen. 

„Wir haben uns in den vergangenen Monaten und Jahren unter massiv erschwerten Bedingungen eingesetzt für die Bildungschancen junger Menschen. Und als Dank wollen uns die Arbeitgeber im Regen stehen lassen. Das geht gar nicht“, sagte Ayla Çelik, Vorsitzende der GEW NRW beim Warnstreik in Dortmund. „Die Kolleg*innen haben teilweise über ihre Belastungsgrenze versucht, den Kindern und Jugendlichen in der Pandemiezeit eine Stütze zu sein. Deshalb sagen wir: 5 Prozent mehr, mindestens 150 Euro – das muss drin sein!“

Darüber hinaus fordern die Gewerkschaften eine faire Ausgestaltung der Erfahrungsstufe 6: „Wer jahrelang für andere alles gibt, darf nicht mit Almosen abgespeist werden. Anerkennung geht anders“, so die Vorsitzende der GEW NRW. Ebenso zentral ist eine stufengleiche Höhergruppierung. Aktuell verlieren Beschäftigte bei einem Aufstieg in der Entgelttabelle ihre Erfahrungsstufe und verdienen im schlimmsten Fall sogar weniger. Ayla Çelik: „Es genügt nicht, immer nur auf das große Engagement von Lehrkräften zu setzen, und sie den Mangel verwalten zu lassen. Der Lehrkräftemangel zeigt uns doch: Es geht nicht gut! Der öffentliche Dienst muss attraktiver werden. Das wird er aber nicht durch Drohungen und Blockade. Die Arbeitgeber müssen sich endlich bewegen.“ Die Bildungsgewerkschaft kämpft zudem für ein Ende der Befristungsmisere an den Hochschulen und einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte. 

Weitere Warnstreiks angekündigt

Die Warnstreiks werden in der kommenden Woche intensiviert: Für Dienstag, 16. November, ruft die GEW NRW ihre tarifbeschäftigten Mitglieder im Bereich des Tarifvertrags der Länder (TV-L) und des TV Prakt-L zu Warnstreiks nach Bielefeld, Münster und Gelsenkirchen auf. Am Donnerstag, 18. November, sind Warnstreiks in Duisburg, Essen, Düsseldorf und Wuppertal. Am 16. November sprechen die Bundesvorsitzende Maike Finnern (Bielefeld), GEW-Landesvorsitzende Ayla Çelik (Münster) und der stellvertretende Landesvorsitzende Sebastian Krebs (Gelsenkirchen) und unterstützen den Warnstreik aller Kolleg*innen vor Ort.

Hintergrund

Warnstreiks im Rahmen der Tarifauseinandersetzung rund um den TV-L finden landesweit regional verteilt und gestaffelt statt. Alle Informationen finden Sie online unter gew-nrw.de/dasgewinnenwir.

Frei verwendbare Pressefotos der Vorsitzenden der GEW NRW finden Sie unter gew-nrw.de/presse.