Lehrer*innenbildung 06.05.2021

#sowibleibt: Wir sind auf die Anhörung vorbereitet!

AntidiskriminierungAusbildungGymnasiumHauptschuleGesamtschuleRealschuleSonderpädagogikPolitische Bildung

Expert*innen sprechen im Landtag zum Entwurf zur Änderung der Lehramtszugangsverordnung

Die Sozialwissenschaften müssen bleiben und die GEW NRW bleibt dran! Am 11. Mai 2021 findet dazu eine Anhörung im Ausschuss für Schule und Bildung und im Wissenschaftsausschuss im Landtag statt. Maike Finnern, Vorsitzende der GEW NRW, wird als Expertin sprechen und begleitet von Tobias Löttgen, Masterstudent der Sozialwissenschaften und aktiv im Bündnis #sowibleibt. Was wir von der Politik fordern und wir bis zur Anhörung tun können, damit #sowibleibt!

  • Autor*in: Tobias Löttgen
  • Funktion: Mitglied im Leitungsteam der jungen GEW NRW und Masterstudent Sozialwissenschaften/Philosoph
Min.

Die GEW NRW positioniert sich weiterhin klar gegen eine inhaltliche Neuprofilierung des Studiengangs „Sozialwissenschaften“ und lehnt die Umbenennung in „Wirtschaft-Politik“ für das Lehramt an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschule beziehungsweise „Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften“ für das Lehramt Gymnasium/Gesamtschule ab. 

#sowibleibt: Breites Bündnis setzt sich in NRW ein für die Sozialwissenschaften 

Seit fast 50 Jahren befähigt das Studienfach „Sozialwissenschaften“ angehende Lehrkräfte für den Unterricht in den über die Zeit immer wieder veränderten Fächern „Sozialwissenschaften“, „Politik“, „Politik-Wirtschaft“ oder „Wirtschaftspolitik“ – das soll auch weiterhin so bleiben! Dafür hat die Bildungsgewerkschaft zusammen mit anderen Institutionen, Verbänden und politischen Parteien das Bündnis #sowibleibt ins Leben gerufen. #sowibleibt versteht sich als ein Bündnis verschiedenster Akteur*innen, das sich für den Erhalt des Lehramtsstudiengangs Sozialwissenschaften einsetzt. Yvonne Gebauer, Ministerin für Schule und Bildung in NRW, liegen seit Wochen zahlreiche Stellungnahmen der Akteur*innen vor und die Studentin Kalle Huner hat eine Petition zum Erhalt der Sozialwissenschaften gestartet, die bis heute über 40.000 Menschen unterzeichnet haben. Die Petition läuft weiter und kann hier unterstützt werden.

SoWi nicht fachlich entwerten!

Die GEW NRW beobachtet mit Sorge, dass in den neuprofilierten Studiengängen die Soziologie als Teildisziplin der Sozialwissenschaften (SoWi) marginalisiert werden soll. Dies würde dazu führen, dass die Lehramtsstudiengänge von den Fachwissenschaften entkoppelt und somit entprofessionalisiert oder fachlich entwertet werden.

Soziologische Lerninhalte in der Sek I und Sek II sicherstellen!

Eine fatale Entwicklung, die sich auch in der Qualität des Unterrichts niederschlagen würde: In den Unterrichtsfächern der Sekundarstufe I und Sekundarstufe II sind erhebliche soziologische Lerninhalte enthalten, die angehende Lehrkräfte vor dem Hintergrund eines profunden soziologischen Wissens unterrichten müssen. Die Änderung würde gerade dieses Wissen zugunsten der Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaften aushöhlen.

Qualität und Fachlichkeit in den Sozialwissenschaften haben oberste Priorität

Die GEW NRW fordert: Die Soziologie ist kein Element, welches additiv studiert werden sollte, sondern ein konstitutiver Bestandteil eines wissenschaftlichen Studiums der Sozialwissenschaften. Die Qualität und Fachlichkeit des Studiums sowie des Unterrichts müssen oberste Priorität genießen.

Inklusive Ausgestaltung des Schulsystems ist gefährdet

Die GEW NRW wendet sich zudem gegen Einschränkungen der Kombinationsmöglichkeiten mit sonderpädagogischen Fachrichtungen. Zusammen mit dem DGB NRW wird dieses Vorgehen als Angriff auf die inklusive Ausgestaltung des Schulsystems bewertet.

Landesregierung muss klares Zeichen für politische Bildung setzen!

Die GEW NRW fordert in Zeiten von Holocaust-Leugnung auf Corona-Demonstrationen, Rassismus und einem zunehmenden Zuspruch für autoritäre Politik weltweilt von der Politik ein klares Zeichen und Bekenntnis für SoWi und damit für die politische Bildung in NRW.