Pressemitteilungen 19.12.2017

OGS: Verlässliche Standards bei Personal und Pädagogik

Offene GanztagsschuleBildungsfinanzierungChancengleichheit
OGS: Verlässliche Standards bei Personal und Pädagogik

Etikettenschwindel vermeiden!

Die von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) vorgestellten Pläne zur Flexibilisierung des Offenen Ganztags an Grundschulen (OGS) stoßen bei der Bildungsgewerkschaft GEW NRW auf große Skepsis. Die Ministerin hat noch kein konkretes Konzept, wie der Offene Ganztag mit mehr Qualität in Bildung und Erziehung ausgestattet werden kann. Dabei kommt es genau darauf an.

  • Autor*in: Berthold Paschert
  • Funktion: Pressesprecher der GEW NRW
Min.

Die OGS braucht – so die Forderung der GEW NRW – eine bedarfsgerechte Finanzierung, landeseinheitliche Standards für Beschäftigung und Ausstattung, sowie Verlässlichkeit und Kontinuität beim Personal und bei den pädagogischen Angeboten. Bewährte Kooperationen mit außerschulischen Partnern, wie Sportvereine, Musikschulen, Kinder- und Jugendgruppen von Kirchen und freien Trägern, müssen ausgebaut werden.

„Wir warnen vor einem Etikettenschwindel. So funktioniert kein guter Ganztag. Wir brauchen kein Platz-Sharing mit ständig wechselnden Gruppen. Eine Zumutung für das Personal und kein verlässlicher Rhythmus für die Kinder, für die stabile soziale Beziehungen elementar sind“, erklärte GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer in einer ersten Reaktion auf die am 19. Dezember 2017 von Yvonne Gebauer vorgestellten Pläne auf der Landespressekonferenz in Düsseldorf.

Besonders für Kinder mit Problemen im emotionalen und sozialen Bereich sei eine personelle Fluktuation sehr belastend, negative Auswirkungen solcher Modelle seien bereits jetzt zu beobachten. Das Ziel einer guten Förderung und Betreuung gerade für Kinder aus bildungsfernen Familien werde zunehmend zur Disposition gestellt. Die GEW-Vorsitzende mahnte: „Nur eine gut ausgestattete OGS kann einen Beitrag dazu leisten, den Zusammenhang von Bildungschancen und sozialer Herkunft zu durchbrechen.“

Dorothea Schäfers Vision: „Wir brauchen letztlich einen gebunden Ganztag in der Grundschule, an dem alle Kinder teilnehmen und in dem Erzieher*innen, sozialpädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte gemeinsam eine Rhythmisierung des Tages organisieren, die den Bedürfnissen der Kinder nach Lernen und sozialer Aktivität sowie Ruhe und Entspannung gerecht wird.“