lautstark. 19.04.2024

Kleinere Klassen für mehr Chancengleichheit

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Forderungen der GEW NRW zur Personalratswahl 2024

Wir fordern die Absenkung der Klassenfrequenzgröße auf 26 Schüler*innen an weiterführenden und auf 20 Kinder an Grundschulen sowie kleinere Klassen an allen Förderschultypen! 2024: Liste 1 wählen!

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  • Ausgabe: lautstark. 02/2024 | Wir gegen Rechts
  • Autor*in: Frauke Rütter
  • Funktion: Expertin der GEW NRW für Schulpolitik
  • Autor*in: Stephan Osterhage-Klingler
  • Funktion: stellvertretender Vorsitzender der GEW NRW
Min.

Die GEW NRW fordert

Absenkung der Klassenfrequenzrichtgröße für Gymnasien, Gesamt- und Realschulen auf 26 Schüler*innen

Bereits 2011 wurde im Schulkonsens vereinbart, dass die Klassenfrequenzrichtwerte für Gymnasien, Gesamt- und Realschulen auf 26 Schüler*innen abgesenkt werden. Dies ist noch immer nicht erfolgt. Klassen des Gemeinsamen Lernens sollten nicht größer als maximal 25 Schüler*innen sein.

„Reduziert sich die Klassengröße um ein Kind, sinkt die Quote der Klassenwiederholer*innen in der ersten Klasse um etwa fünf Prozent.“

Die GEW NRW fordert

Senkung der Klassenfrequenzrichtwerte an allen Förderschultypen

Insbesondere an den Förderschulen mit den Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung und Sprache muss der Klassenfrequenzrichtwert von derzeit 19 auf maximal 14 abgesenkt werden – das entspricht dem Stand des Schuljahres 2013 / 2014. Auch die Schüler*innen-Lehrkräfte-Relation muss an allen Förderschultypen abgesenkt werden. An keiner Förderschule darf es mehr eine schlechtere Schüler*innen-Lehrkraft-Relation als 1 : 8 geben, damit eine individuelle Förderung auch weiterhin möglich ist.

Die GEW NRW fordert

Absenkung der Klassenfrequenzobergrenze für Grundschulen auf maximal 20 Kinder

Seit 2001 fordert die GEW NRW die Absenkung der Klassenfrequenzobergrenze für Grundschulklassen auf maximal 20 Kinder. Die Grundschule ist die Schule für alle Kinder. Alle Grundschulen brauchen daher Bedingungen, die es ermöglichen, Entwicklungsunterschiede beim Schuleintritt fachgerecht aufzugreifen, präventiv zu arbeiten und Kinder sonderpädagogisch zu fördern. In diesem Sinne sollten alle Grundschulen Schulen des Gemeinsamen Lernens sein. Kleine Klassen sind eine der Gelingensbedingungen für Gemeinsames Lernen. In kleineren Lerngruppen kann unter anderem auch der Übergang von der Kita in die Schule individuell und entsprechend den Bedürfnissen und dem Entwicklungsstand jedes einzelnen Kindes besser gestaltet werden. 

Studie mit mehr als 38.000 Schüler*innen

Kleinere Grundschulklassen können zu besseren Leistungen führen

Welchen Einfluss kleinere Klassen auf die Lernleistungen von Schüler*innen haben, haben die Forscher Maximilian Bach und Stephan Sievert in ihrer Studie „Kleinere Grundschulklassen können zu besseren Leistungen von SchülerInnen führen“ untersucht. Die Ergebnisse zusammengefasst lauten: „Kleinere Klassen in der Grundschule führen zu besseren Leistungen in den Fächern Deutsch und Mathematik. Außerdem senken sie die Wahrscheinlichkeit, eine Klasse wiederholen zu müssen. Dies zeigt die vorliegende Analyse der Testresultate von mehr als 38.000 SchülerInnen, die Daten der landesweiten Orientierungsarbeiten im Saarland auswertet. Das Ergebnis widerspricht auf den ersten Blick bisherigen Studien für Deutschland, die mehrheitlich keine signifikanten Klassengrößeneffekte finden konnten.“

Studie „Kleinere Grundschulklassen können zu besseren Leistungen von SchülerInnen führen“ von Maximilian Bach und Stephan Sievert