Die Arbeit der Personalräte ist vielseitig und entsprechend unterschiedlich sind die Erfolge des Jahres 2019! Unzählige Versetzungen an die Traumschule oder an den Wohnort konnten durchgebracht werden. Aber auch für eine faire Anerkennung von vorhandener Berufserfahrungen bei Neueinstellungen, die zu höheren Einstufungen und damit letztlich zu mehr Geld führt, haben die Personalräte gekämpft. In vielen Fällen waren es aber auch einfach die offenen Ohren und die Expertise, die vielen Kolleg*innen in schwierigen Lagen Sicherheit gegeben haben.
Mehr Entspannung im Urlaub
Viele befristet beschäftigte Kolleg*innen wurden in der Vergangenheit nur bis zu den Sommerferien beschäftigt und dann ab Beginn des neuen Schuljahrs wieder eingestellt. Das bedeutet: kein Gehalt in den Ferien. Von Erholung war deshalb kaum zu reden. Nun werden sie in den Ferien weiter bezahlt – denn Urlaub muss Urlaub sein und nicht das Überbrücken einer unbezahlten Dauer zwischen zwei Beschäftigungen. Was den Urlaub und die Ferien für viele befristet Beschäftigte allerdings noch angenehmer macht, ist eine Entfristung: Auch hier konnten die Personalräte vielen helfen. Das sind große, zum Teil politische und juristische Erfolge, die bewirkt werden konnten, die aber im Kleinen helfen und wirken.
Personalräte sorgen für finanzielle Klarheit im Schuldienst
In einem Fall haben sich Kolleg*innen an die Personalräte gewandt, weil Kommunen Regressforderungen wegen verlorener Schulschlüssel an die Beschäftigten gestellt hatten. Ein kleines Versehen im schulischen Alltag, das schnell zur finanziellen Belastungsprobe wird. Hier konnte ein Bezirkspersonalrat eingreifen und die Forderungen abwehren.
Eine Entlastung für viele Lehrer*innen sind die neu zugelassenen Treuhandkonten an Schulen. Jetzt müssen keine schulischen Gelder auf Privatkonten von Lehrer*innen verwaltet werden. Durch den Hauptpersonalrat wurde dies im 15. Schulrechtsänderungsgesetz festgeschrieben.
Personalräte kämpfen für sichere Digitalisierung und guten Arbeits- und Gesundheitsschutz
Die Trennung von privaten und dienstlichen Angelegenheiten ist aber nicht nur in finanziellen Dingen wichtig. Kolleg*innen können nicht mehr verpflichtet werden, ihre privaten Endgeräte für schulische Zusammenhänge zu nutzen und dienstliche E-Mails müssen nur werktags zwischen 8 und 16 Uhr bearbeitet werden. Für Wirbel unter Kolleg*innen sorgten die Anträge zur Genehmigung privater Endgeräte. Das hätte den Datenschutz komplett auf Einzelpersonen abgewälzt. Diese müssen nun nicht mehr gestellt werden. Alles Erfolge der Personalräte.
Auch im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes haben GEW-Personalräte viel erreicht. Der Hauptpersonalrat Förderschule erkämpfte die Beteiligung am Arbeitsplan des Betriebsärztlichen Dienstes und kann jetzt auf viele Maßnahmen Einfluss nehmen. Das bedeutet etwa konkret, dass Gesundheitskurse für Beschäftigte nun übernommen werden.
Personalräte helfen ganz nebenbei auch gegen den Lehrer*innenmangel
Die Arbeit der Personalräte hilft nicht nur einzelnen Beschäftigten, sondern auch strukturell. Durch eine Initiative des Hauptpersonalrats wurde für Lehrkräfte der Sekundarstufe II die Möglichkeit geschaffen, sich auf Stellen in der Sekundarstufe I zu bewerben und nach vier Jahren automatisch einen Laufbahnwechsel zu vollziehen. Im Besetzungsverfahren 2019 konnten auf diese Weise 21,5 Prozent der Stellen besetzt werden. Die Personalräte helfen also den Lehrkräften und machen die Arbeit des Schulministeriums direkt mit.
Viel geschafft und viel vor
Die Arbeit der Personalräte – ob im Örtlichen Personalrat, Bezirkspersonalrat oder Hauptpersonalrat – ist enorm wichtig. Hier wird den Kolleg*innen im Kleinen wie im Großen geholfen. Viele Verbesserungen konnten 2019 erzielt werden und werden weit über dieses Jahr hinaus wirken. Doch die Arbeit der Personalräte und der GEW NRW ist damit keinesfalls zu Ende. Auf Erfolgen ruhen sie sich nicht aus, sondern kämpfen weiter für gute Arbeit an allen Schulen!
2019 war ein erfolgreiches Jahr. Deshalb bedankt sich die GEW NRW bei ihren Personalräten für die gute Arbeit und den starken Einsatz für alle Lehrer*innen, pädagogischen Mitarbeiter*innen und in der Ausbildung befindlichen Lehrkräften. Wir haben gemeinsam viel geschafft, aber es gibt noch viel zu tun. Auch in 2020 werden wir für kommende und bestehende Herausforderungen gute Lösungen finden.