Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD sind für den Rechtsanspruch zwei Milliarden Euro vorgesehen – ein Betrag, der längst nicht alle Kosten deckt. Aus diesem Grund ist für die GEW NRW klar, dass die Debatte an der Praxis vorbeigeht.
Rahmenbedingungen für Qualität schaffen
An erster Stelle steht für die Bildungsgewerkschaft die Qualität der Angebote, denn ein qualitativ hochwertiger Ganztag kann Kinder umfassend fördern, Bildungsungerechtigkeiten ausgleichen und dadurch zu einem guten Aufwachsen und gleichwertigen Lebens- und Lernbedingungen beitragen. Damit das gelingt, brauchen wir eine auskömmliche Finanzierung insbesondere unter dem Aspekt qualifizierter Fachkräfte. Gleichzeitig darf die Qualität von Bildungs- und Betreuungsangeboten nicht vom Wohnort einer Familie abhängen, sondern muss sich zielgenau an den Bedürfnissen von Kindern und Familien orientieren.
Der Offene Ganztag ist inzwischen ein fester Bestandteil vieler Grundschulen. Umso unverständlicher ist es, dass die Fachöffentlichkeit sowie die Interessenvertretungen der Pädagog*innen nicht in den Austausch zwischen Bund und Ländern einbezogen werden.
GEW NRW bleibt am Ball
Die GEW NRW macht sich für den Offenen Ganztag stark. In einem Gespräch mit Ministerin Yvonne Gebauer und Staatsekretär Mathias Richter zu Beginn des Jahres konnten die GEW NRW über die aktuellen Arbeitsbedingungen, aber auch über die Notwendigkeit einheitlicher Qualitätsstandards sprechen. Entgegen der Diskussion über den Rechtsanspruch sieht die Bildungsgewerkschaft eine Chance des Qualitätsausbaus in der Verankerung der OGS im Schulgesetz. Dies ermöglicht zum einen landesweite Standards etwa hinsichtlich der Bezahlung einzuführen und zum anderen die notwendige Zusammenarbeit zwischen Schule und Offenem Ganztag zu stärken.
Da in der OGS nicht nur Betreuung stattfindet, sondern auch Bildung, ist es aus pädagogischen Gesichtspunkten, aber auch aus Sicht der Beschäftigten die beste Lösung, die OGS im Schulgesetz zu verankern. Am 16. September wird die GEW NRW in einem Livestream mit dem Staatssekretär über den aktuellen Stand der Beratungen sprechen.