Bildungspolitik 21.12.2017

Für eine konsequente Wiedereinführung von G9

Gymnasium
Für eine konsequente Wiedereinführung von G9

Neun Organisationen, eine gemeinsame Stellungnahme

Die GEW NRW fordert zusammen mit acht Verbänden und Organisationen die Wiedereinführung von G9 an allen Gymnasien. In einer Stellungnahme wenden sie sich gegen den Plan, dass Schulen wählen dürfen.

  • Autor*in: Michael Schulte
  • Funktion: Geschäftsführer der GEW NRW
  • Autor*in: Michael Schulte
  • Funktion: Geschäftsführer der GEW NRW
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Neun Verbände und Organisationen – darunter die GEW NRW – kritisieren in einer gemeinsamen Stellungnahme den Gesetzentwurf der Landesregierung zur Neuregelung der Dauer der Bildungsgänge im Gymnasium (13. Schulrechtsänderungsgesetz). Die Organisationen und Verbände repräsentieren Kommunen, Eltern, Schulleiter*innen und Lehrer*innen in Nordrhein-Westfalen und wenden sich gegen den Plan, Gymnasien trotz der politischen Leitentscheidung für G9 eine Wahl zu lassen.

Unterzeichnende der Stellungnahme pro G9 ohne Ausnahmen

Das Schreiben an Staatssekretär Mathias Richter unterzeichneten die kommunalen Spitzenverbände Landkreistag und Städte- und Gemeindebund, die Landeselternschaft der Gymnasien in NRW und die Landeselternkonferenz, die Rheinische und die Westfälisch-Lippische Direktorenvereinigung der Gymnasien, der Verband Bildung und Erziehung NRW, der Deutsche Gewerkschaftsbund NRW und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW. Sie alle lehnen das Optionsmodell bei der Neuregelung der Schulzeit am Gymnasium ab und erwarten eine Gesetzgebung, die auf die Schaffung von Wahl- und Wechselmöglichkeiten verzichtet. 

Auftrag der Wähler*innen ernstnehmen

Die neun Verbände und Organisationen verzichten bewusst auf eine rückblickende Bewertung des bislang praktizierten Systems G8. Vielmehr betonen sie den Auftrag der Wähler*innen, die Schulzeit am Gymnasium im Sinne einer Leitentscheidung für G9 neu zu regeln. Nur so könne es gelingen, den in den vergangenen Jahren zunehmend intensiv und teilweise emotional geführten Streit zu beenden und die belastende Situation für die Schulentwicklung im Interesse aller Beteiligten zu ändern.

Streit nicht in die Schulen verlagern

Damit der Konflikt nicht in den Schulen ausgetragen wird, ist eine klare und konsequente Wiedereinführung von G9 an allen Gymnasien durch den Landesgesetzgeber notwendig. In Zukunft sollen keine Gymnasien bei G8 bleiben dürfen, mit achtjähriger Schulzeit neu gegründet werden oder ein späterer Systemwechsel möglich sein.

Kürzere Lernzeiten für Schüler*innen

Wenn leistungsstarke Schüler*innen trotzdem ein Abitur nach acht Jahren machen wollen, könnten sie mit einer institutionalisierten Überholspur im neuen G9-Gymnasium ihre Schulzeit verkürzen. Dieser Sonderweg würde für die Gymnasien deutlich weniger Aufwand bedeuten als ein dauerhaftes G8- und G9-Modell.

In diesem Zusammenhang erneuert die GEW NRW ihre Forderung nach einer Reform der gymnasialen Oberstufe, die sie gemeinsam mit dem DGB NRW in einer Stellungnahme veröffentlicht hat. Demnach könnten Schüler*innen die Oberstufe flexibel in zwei bis vier Jahren durchlaufen.