Beim symbolischen Besuch der Gemeinschaftsgrundschule Sandstraße in Duisburg wird die angespannte Lage an den Schulen deutlich. Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft Ayla Çelik warnt: „Der Lehrkräftemangel betrifft das gesamte nordrhein-westfälische Schulsystem – von Minden nach Siegen, von Aachen nach Bielefeld. Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Die Situation ist dramatisch und verheißt noch dramatischer zu werden. Wir stehen vor einem Flächenbrand und das Ministerium ist in der Pflicht, diesem mit entsprechenden Mitteln zu begegnen.“
Es braucht den Blick in das System
Im Gespräch mit betroffenen Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern wird klar, dass die Landesregierung sofort wirksame Maßnahmen einleiten muss. „Ich begrüße die Initiative des Ministeriums gegen den Lehrkräftemangel vorzugehen, aber das vorgestellte Handlungskonzept zur Unterrichtsversorgung blieb hinter den Erwartungen zurück. Diese Maßnahmen werden nicht reichen! Und deshalb ist es so wichtig, einen Blick in das System zu wagen,“ so die Gewerkschafterin.
Lehrkräftemangel wirksam bekämpfen
Aus Sicht der GEW NRW kann die Politik den Lehrkräftemangel nachhaltig nur dann bekämpfen, wenn sie die Arbeitsbedingungen verbessert. „Die Landesregierung muss mit einer echten Attraktivitätsoffensive dafür sorgen, dass sich mehr Menschen für den Beruf als Lehrkraft entscheiden und Abgänge von Lehrer*innen verhindert werden. Dafür müssen die Arbeitsbedingungen grundlegend verbessert werden – vor allem muss endlich Entlastung in das System. Gute Arbeitsbedingungen und Maßnahmen, die die Lehrkräfte vor Ort entlasten, sind die beste Werbung!“ Dazu könne eine Reduzierung der Klassenarbeiten genauso beitragen wie Verschlankung von Curricula. Auch eine Unterstützung durch Schulverwaltungsassistenzen und IT-Support könne eine schnelle Abhilfe schaffen.