Pressemitteilungen 23.11.2023

700 Beschäftigte bei heutigen Warnstreiks

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3.300 Beschäftigte beteiligten sich in der ersten Warnstreikwoche

"Profis brauchen mehr!" schallte es heute durch Wuppertal und Bielefeld. Bei den Warnstreiks stellten die Beschäftigten klar, dass die Arbeitgeber sich jetzt bewegen müssen. Auch in der kommenden Woche ruft die GEW NRW zu Warnstreiks auf.

  • Autor*in: Christoph Alt
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Wuppertal/Bielefeld – Bei den heutigen Warnstreiks in Wuppertal und Bielefeld beteiligten sich insgesamt 700 Beschäftigte, 300 davon in Wuppertal. Im Regierungsbezirk Detmold beteiligten sich insgesamt 400 Personen am Warnstreik, 250 Personen davon machten ihre Forderungen bei einer Kundgebung in Bielefeld deutlich. Aufgerufen hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW die Beschäftigten im Wirkungsbereich des Tarifvertrags der Länder (TV-L) in den Regierungsbezirken Detmold und Düsseldorf. In der ersten Woche der aktuellen Warnstreikwelle beteiligten sich damit an 16 Warnstreikstandorten insgesamt 3.300 Beschäftigte aus Schule, Wissenschaft und Forschung. 

Bei ihrer Rede in Wuppertal erklärte die GEW NRW-Vorsitzende Ayla Çelik: „In der Länder-Tarifrunde geht es um zweieinhalb Millionen Beschäftigte: Lehrkräfte, Hochschulbeschäftigte und pädagogische Fachkräfte. Gestern in Köln und heute in Wuppertal und Bielefeld rufen wir den Arbeitgebern zu: Nehmt eure Verantwortung für den Öffentlichen Dienst wahr und legt endlich ein akzeptables Angebot vor. Die Arbeit der Beschäftigten ist es wert, Anerkennung zu erfahren. Die Anerkennung muss sich gerade in diesen herausfordernden Zeiten auf dem Lohnzettel bemerkbar machen. Der Öffentliche Dienst ist das Rückgrat unserer Gesellschaft und braucht eine Attraktivitätssteigerung für den so dringend gebrauchten Nachwuchs. Und attraktive Arbeitsbedingungen fangen mit angemessener und fairer Bezahlung an.“

In Bielefeld erklärte der stellvertretende Vorsitzende der GEW NRW Stephan Osterhage-Klingler bei seiner Rede: „Die Forderungen der Beschäftigten sind völlig angemessen und notwendig. Sie sind angemessen, weil die Inflation auch an unserem Geldbeutel als Beschäftigte nagt. Und sie sind notwendig, weil der Öffentliche Dienst nur so attraktiv wird! Die Beschäftigten erwarten völlig zu Recht, dass die Arbeitgeber ihre Blockadehaltung aufgeben. Die Beschäftigten machen auch heute deutlich, dass man so nicht mit denjenigen umgeht, die sich Tag für Tag für gute Bildung stark machen. Wir sagen klar: Arbeitgeber – bewegt euch!“

In den kommenden Wochen hat die Bildungsgewerkschaft GEW NRW bereits weitere Warnstreiks angekündigt. Betroffen sein werden auch hier wieder viele Regierungsbezirke. Aufgerufen sind jeweils für den genannten gesamten Regierungsbezirk die Beschäftigten im Wirkungsbereich des TV-L und die studentischen Beschäftigten an Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes.

Warnstreiks in der kommenden Woche

Im Einzelnen ruft die Gewerkschaft an folgenden Tagen und Orten auf:

  • 27.11. Warnstreik im ganzen Regierungsbezirk Düsseldorf. Eine Warnstreikaktion findet in Düsseldorf statt. Es sprechen dort die GEW NRW-Vorsitzende Ayla Çelik und die stellvertretende DGB NRW-Vorsitzende Anke Unger.
  • 28.11. Warnstreik im ganzen Regierungsbezirk Köln. Eine Warnstreikaktion findet in Köln statt. Hier spricht ebenso die GEW NRW-Vorsitzende Ayla Çelik.
  • 29.11. Warnstreik im ganzen Regierungsbezirk Münster. Eine Warnstreik-Aktion findet in Münster statt. Hier spricht der stellvertretende Vorsitzende der GEW NRW, Stephan Osterhage-Klingler. 
  • 30.11. Warnstreik im ganzen Regierungsbezirk Düsseldorf. Eine Warnstreik-Aktion findet in Duisburg statt. Hier spricht Joyce Abebrese, tarifpolitische Referentin der GEW NRW. 
  • 30.11. Warnstreik im ganzen Regierungsbezirk Arnsberg mit einer Warnstreik-Aktion in Dortmund. Es spricht der stellvertretende Vorsitzende der GEW NRW, Stephan Osterhage-Klingler. 

Alle detaillierten Informationen finden Sie in den Warnstreikaufrufen

Hintergrund

Die Warnstreiks finden im Rahmen der Tarifauseinandersetzung zwischen den Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes und dem Arbeitgeberverband, Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), statt. Die Gewerkschaften verhandeln dabei für bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigte. Die ersten beiden Verhandlungsrunden zum Tarifvertrag der Länder waren ohne Ergebnis geblieben. Der Arbeitgeberverband TdL hatte kein eigenes Angebot vorgelegt und die Forderungen der Beschäftigten strikt zurückgewiesen. Die Beschäftigten fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 EUR, eine Laufzeit von 12 Monaten und einen Tarifvertrag für studentisch Beschäftigte – einen TV-Stud. In der ersten Warnstreikwoche waren Warnstreik in allen Regierungsbezirken in Nordrhein-Westfalen angekündigt. Alleine am Montag. beteiligten sich landesweit 11 Hochschulen mit eigenen Warnstreikaktionen. Insgesamt hatte die GEW zu 16 Warnstreikaktionen aufgerufen. Die dritte Verhandlungsrunde wird ab dem 7. Dezember in Potsdam stattfinden. Die Verhandlungsführerschaft in den Tarifverhandlungen hat ver.di.