Personalrat 27.08.2020

Berufskollegs stark machen

Arbeits- und GesundheitsschutzBerufskollegGehaltTarifrecht

„Die Ungleichbehandlung der Tarifbeschäftigten lässt mir keine Ruhe.“

Für den Hauptpersonalrat Berufskolleg kandidiert Sebastian Krebs als Listenführer. Wir wollten von ihm wissen: Wer bist du und warum kandidierst du für die GEW?

  • Autor*in: Sebastian Krebs
  • Funktion: Kandidat der GEW NRW für den Hauptpersonalrat Berufskollegs als Listenführer
Min.

Mein Name ist Sebastian Krebs, bin 61 Jahre alt und arbeite als tarifbeschäftigter Lehrer mit den Fächern Englisch und Erziehungswissenschaften am Lore-Lorenz-Berufskolleg in Düsseldorf. Nach mehreren Legislaturperioden im Bezirkspersonalrat arbeite ich nun im Hauptpersonalrat (HPR) im Ministerium. Nach meinem Lehramtsstudium habe ich zunächst als Dolmetscher und Übersetzer, Büroleiter eines Architekturbüros und Geschäftsführer einer beruflichen Akademie gearbeitet – gute Voraussetzungen, um mich dann vor etwa 20 Jahren in der beruflichen Bildung zu engagieren. Zudem bin ich seit mehr als sieben Jahren stellvertretender Vorsitzender der GEW NRW und kann somit auch politisch auf die Schulpolitik einwirken.

Berufliche Bildung nicht Sparzwängen unterwerfen

Erneut kandidiere ich für den Hauptpersonalrat als Listenführer für die GEW. Starke demokratische Mitbestimmung sollte auch in einer überwiegend von beamteten Kolleg*innen geprägten Schulform selbstverständlich sein. Deshalb gehört zu einer klaren Arbeitnehmer*innenvertretung auch ein starker Personalrat. Gute Schul- und Bildungspolitik setzt eine deutliche Beteiligung der Fachkräfte voraus. Denn die wissen, worüber sie reden und bringen ihre Ideen ein. Die Personalräte der GEW sind motiviert mit kreativen Vorschlägen dabei.

Berufliche Bildung muss auch weiterhin überall in unserem Land verfügbar sein. Sie darf nicht scheinbar notwendigen Sparzwängen geopfert werden. In der Corona-Zeit gilt: Die Chance für kleinere Lerngruppen nutzen und schulische Angebote für die Schüler*innen ortsnah realisieren. Auch in den Berufskollegs muss der Arbeits- und Gesundheitsschutz in diesen Zeiten an erster Stelle stehen. Die Ungleichbehandlung der Tarifbeschäftigten lässt mir keine Ruhe. Warum Werkstattlehrkräfte immer noch unterdurchschnittlich verdienen, ist nicht nachvollziehbar. Gerechte Vergütungen für gute Arbeit muss durchgängiges Prinzip sein.

Unsere Erfolge der GEW NRW im Hauptpersonalrat

Wir haben in der ablaufenden Legislaturperiode schon einige Erfolge erzielen können. Unser jahrelanges Drängen auf dienstliche Endgeräte war jetzt erfolgreich. Alle Kolleg*innen erhalten endlich für ihre Arbeit das notwendige Dienstgerät. Das ist ein großer Erfolg, den wir als GEW für alle Kolleg*innen erreicht haben!
Für unsere Schulform werde ich mich mit den Kolleg*innen im Personalrat, aber auch mit gewerkschaftlicher Kraft unter anderen für diese Ziele weiterhin einsetzen:

  • Striktes Einhalten der Vorgaben des Arbeits- und Gesundheitsschutzes
  • Angemessene Vergütung für Werkstattlehrkräfte
  • Gewährung von Systemzeiten für Konferenzen, Abstimmungen in den Kollegien und Praktika als Arbeitszeit
  • Anerkennung von Weiterbildungszeiten als volle Arbeitszeit
  • Weiterentwicklung der Schulform mit Berücksichtigung der breiten Abschlussmöglichkeiten
  • Anreize für die Qualifikation von Nachwuchslehrkräften in Mangelfächern

Die GEW ist die größte Bildungsgewerkschaft in NRW und Teil des DGB. Eine Stimme für die GEW ist deshalb eine Stimme für eine starke, demokratische und solidarische Vertretung – auch im Schulbereich. Da wir in allen Schulformen vertreten sind, denken wir nicht in Kästchen, sondern haben das gesamte Schulsystem im Blick.
Mit dieser starken Stimme kämpfen wir weiterhin für bessere Arbeitsbedingungen und ein gutes Schulsystem.