Es fehlt an Mut
Zur heutigen Pressekonferenz von Schulministerin Feller erklärt Ayla Çelik, Vorsitzende der GEW NRW: „Die größte Herausforderung ist der Lehrkräftemangel. Denn alle Konzepte zu Lese-Zeit und individueller Förderung brauchen vor allem Lehrer*innen, die sie umsetzen. 450 Alltagshelfer*innen sind sicherlich eine große Hilfe, reichen aber bei weitem nicht aus. Auch wenn der Lehrkräftemangel in manchen Regionen gravierender ist, ist er ein flächendeckendes Phänomen. So gesehen braucht es Alltagshelfer*innen nicht nur an den ganz gebeutelten Schulen. Die Konsequenz muss eine umfassende Entlastung sein. Die Reduzierung von Klassenarbeiten haben wir stets gefordert und ist eine sinnvolle Maßnahme, um schnelle Entlastung vor Ort zu schaffen. Doch hätten wir uns gewünscht, dass die Ministerin mutiger vorangegangen wäre und statt um eine Klassenarbeit um zwei reduziert hätte. Ebenso braucht es den Mut, die Lehrpläne auf ihre Aktualität mit dem Ziel zu prüfen, was in der heutigen Zeit wesentlich ist. Die Ministerin hat Recht: Es geht um unsere Kinder, unsere Gesellschaft und unsere Zukunft. Und deshalb braucht es Maßnahmen, die diesen Beruf attraktiver machen. Diese haben wir völlig vermisst. Nur so können wir mehr Menschen für den Beruf gewinnen. Und da sind die Maßnahmen aus dem Handlungskonzept wie die Erschwerung von Teilzeit und die Abordnungen kontraproduktiv. Es ist wichtig, dass die Schulleitungen und ihre Nöte in den Fokus genommen werden, weil sie eine wichtige Schaltstelle für die Entwicklung der Schulen sind.“
