Präsenzunterricht für alle ja, aber erst ab stabiler 50er Inzidenz

NRW-Regel zum Präsenzunterricht konterkariert RKI-Empfehlung

Die GEW NRW hat die Ankündigung von Ministerpräsident Armin Laschet, dass Schüler*innen in Nordrhein-Westfalen ab dem 31. Mai bei stabilen Inzidenzen unter 100 wieder täglich in den Präsenzunterricht zurückkehren, zurückgewiesen. Die Maßnahme gefährde den Erfolg bei der Eindämmung der Pandemie und konterkariere die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, eine Rückkehr in den Präsenzunterricht erst bei einer stabilen 50er Inzidenz zu vollziehen. Es gäbe viele gute Gründe an dieser Richtlinie festzuhalten.
NRW-Regel zum Präsenzunterricht konterkariert RKI-Empfehlung

Foto: Dominik Buschardt

GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern fragte: "Wieso weicht die Landesregierung von dieser Empfehlung ab? Im Übrigen haben wir ein Signal der Landesregierung für einen gesicherten Betrieb aller Schulen bis zu den Sommerferien erwartet.“ Gerade an den weiterführenden Schulen hätten sehr viele Beschäftigte noch keine erste Impfung bekommen. Die Inzidenzwerte bei Kindern und Jugendlichen seien nach wie vor deutlich höher als in der Gesellschaft insgesamt. „Hier ist Vorsicht geboten. Niemand hat etwas davon, wenn Schulen nach einer kurzen Phase wieder schließen müssen.“, so Maike Finnern weiter. 

Das Bundesland Berlin mache vor, wie es mit Augenmaß gehe, dort sei Wechselunterricht bis zu den Ferien geplant. Es sei weiterhin Vorsicht geboten, mahnte die GEW-Landesvorsitzende. „Den Erfolg der Maßnahmen dürfen wir nicht riskieren. Durch diese Regelung gelten erneut in Schulen andere Regeln als überall sonst: Kein Abstand, lange Zeit mit vielen Menschen in einem Raum, an großen Schulen leicht mehr als tausend Menschen an einem Ort."

Berthold Paschert - Pressesprecher der GEW NRW