„Wir haben seit Anfang verbindliche Standards für die Offene Ganztagsschule gefordert. Wir setzen auf pädagogische Betreuungsqualität. Das kostet Geld. Wir können uns aber keinen Flickenteppich leisten. Die Bildungschancen der Kinder dürfen nicht davon abhängen, ob sie eine Grundschule in einer Kommune besuchen, die der Haushaltssicherung unterliegt oder nicht“, erklärte heute GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer als Reaktion auf die WDR-Umfrage. Zwar sei die Infrastruktur auch durch Bundesmittel gestärkt worden, aber nach wie vor fehle es an qualifiziertem Personal mit tariflicher Bezahlung und an der Einstellung multiprofessioneller Teams für hochwertige Angebote. Fehlende Standards und die Abhängigkeit der pädagogischen Qualität der OGS von der Finanzkraft der jeweiligen Kommune sind nicht länger hinzunehmen.
Einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung zufolge sei die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Ganztagsangeboten nach wir vor sehr groß, das Angebot aber unzureichend. Das eigentliche Ziel müsse aber, so die GEW-Landesvorsitzende, in der flächendeckenden Einführung des gebundenen Ganztags liegen. Dorothea Schäfer wörtlich: „Wir wollen letztlich eine rhythmisierte Ganztagsschule, die nicht zwischen Unterricht und Betreuung trennt, bei der es nicht unterschiedliche Träger und keinerlei Vorgaben für das eingesetzte Personal gibt und die darüber hinaus mehr Chancengleichheit ermöglicht.“
Mit der Initiative „Bildung. Weiter denken!“ hat die GEW konkrete Forderungen und Vorschläge für einen Kurswechsel in der Bildungsfinanzierung formuliert und eine Reihe von bildungspolitischen Handlungsfeldern, von der Inklusion und Integration bis hin zu Ganztag und Kita-Betreuung, definiert. „Bund und Land müssen mehr Geld für die Bildungsfinanzierung in die Hand nehmen. Das Kooperationsverbot muss fallen!“, forderte Dorothea Schäfer abschließend.
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