Rund 1.000 Tarifbeschäftigte im Ausstand

Zweiter Warnstreiktag der GEW in den Bezirken Arnsberg und Münster

Auch am zweiten Warnstreiktag in dieser Woche gingen Lehrkräfte, Erzieher*innen und Schulsozialarbeiter*innen sowie Hochschulbeschäftigte in den Ausstand und machten Druck für die gewerkschaftlichen Forderungen. Zu den gewerkschaftlichen Streikkundgebungen in den Bezirken Arnsberg und Münster versammelten sich rund 1.000 Tarifbeschäftigte in Dortmund, Münster und Gelsenkirchen. Vielerorts kam es zu Beeinträchtigungen des schulischen Unterrichts.
Rund 1.000 Tarifbeschäftigte im Ausstand

Vorbereitungen in Dortmund: Rund 500 Kolleg*innen gingen in der Ruhrgebietsstadt auf die Straße. Foto: Stephan Schuetze

GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer beteiligte sich an einem Demonstrationszug mit über 500 streikenden Tarifbeschäftigten in der Dortmunder Innenstadt. In ihrer Streikrede zeigte sie sich kämpferisch. Dorothea Schäfer forderte, zur Bekämpfung des grassierenden Lehrkräftemangels und Fachkräftemangels im öffentlichen Dienst die Arbeitsbedingungen zu verbessern und Anschluss an die allgemeine Tarifentwicklung zu suchen. Die Gehaltslücke zur Privatwirtschaft müsse geschlossen werden.

Die Vorsitzende der GEW NRW wörtlich: „Unsere Forderung ist klar: wir wollen sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 200,- Euro. Für die angestellten Lehrkräfte fordern wir eine verbesserte Eingruppierung und die Einführung der sogenannten Paralleltabelle. Außerdem muss endlich die stufengleiche Höhergruppierung kommen.“

Die tarifliche Umsetzung der Forderungen bringe den Lehrkräften bares Geld. Die Einführung der sogenannten Paralleltabelle, wonach beispielsweise der Besoldungsgruppe A 12 die Entgeltgruppe EG 12 zugeordnet werde und nicht wie bisher die Entgeltgruppe EG 11, sorge bei langjährig Bediensteten in den höheren Stufen der Entgeltgruppe 12 für ein Gehaltsplus von immerhin circa 500,- Euro brutto. Bei Beförderungen ergebe die stufengleiche Höhergruppierung von Entgeltgruppe EG 13 zu EG 14 etwa ein Plus von 250,- Euro.

Dem öffentlichen Arbeitgeber, die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), hielt Dorothea Schäfer entgegen: „Wenn die Arbeitgeber sagen, unsere Forderungen seien unrealistisch und nicht bezahlbar, dann sagen wir: Einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst gibt es nicht zum Nulltarif. Geld ist genug da, es muss nur richtig verteilt werden. Die Steuereinnahmen sprudeln und die öffentlichen Haushalte verbuchen Rekordeinnahmen. Jetzt wollen wir unseren gerechten Anteil am wachsenden Wohlstand, es geht um den Wert unserer Arbeit. Wir lassen nicht locker!“

Berthold Paschert
Pressesprecher
berthold.paschert@gew-nrw.de
+49 1707319970


Tarifrunde 2019 im öffentlichen Dienst

In der Tarifrunde 2019 kämpft die GEW für fast 400.000 Beschäftigte in NRW, darunter über 40.000 tarifbeschäftigten Lehrer*innen sowie über 155.000 verbeamtete Lehrkräfte, auf deren Besoldung das Tarifergebnis übertragen werden soll. Außerdem soll es tarifliche Verbesserungen für über 180.000 Hochschulbeschäftigte in Wissenschaft, Forschung und Verwaltung, sowie studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte an Universitäten und Fachhochschulen geben.