GEW NRW ruft zum Warnstreik in Köln auf

Kitabeschäftigte machen Druck für berechtigte Tarifforderungen

Die GEW NRW hat ihre tarifbeschäftigten Mitglieder in den Kindertageseinrichtungen der Stadt Köln zu einem mehrstündigen Warnstreik am 7. März 2018 aufgerufen. Zur Bekräftigung ihrer Forderungen in der aktuellen TVöD-Tarifrunde werden Erzieher*innen, Auszubildende und Praktikant*innen vom jeweiligen Dienstbeginn in der Einrichtung bis 10.00 Uhr die Arbeit niederlegen.
GEW NRW ruft zum Warnstreik in Köln auf

Foto: Christian von Polentz

„Die öffentlichen Arbeitgeber*innen haben in der ersten Verhandlungsrunde kein konkretes Angebot vorgelegt und somit ohne Not Streikmaßnahmen der Beschäftigten provoziert. Der Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände müssen sich bewegen. Unsere Forderungen liegen auf dem Verhandlungstisch“, erklärte die Vorsitzende der GEW NRW Dorothea Schäfer. Die GEW fordert in der Tarifrunde 2018 eine Erhöhung der Tabellenentgelte um sechs Prozent, mindestens aber 200,- Euro und die Erhöhung der Entgelte für Praktikant*innen sowie Auszubildenden um 100,- Euro monatlich. Die Laufzeit der Tariferhöhung soll zwölf Monate umfassen.

Die Streikenden der Kindertageseinrichtungen versammeln sich ab 7.00 Uhr in Köln am Stadthaus Deutz beziehungsweise am Kalk-Karree. Gegen 10.00 Uhr wird die Streikkundgebung beendet sein und der reguläre Betrieb in den Kitas wiederaufgenommen.

Die GEW-Landesvorsitzende warb bei den Eltern um Verständnis für den Warnstreik: „Der Streik richtet sich nicht gegen Eltern und ihre Kinder. Es geht um eine angemessene Lohnerhöhung für die Beschäftigten in den Kitas und für den gesamten öffentlichen Dienst des Bunds und der Kommunen. Sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200,- Euro – das klingt viel, ist aber notwendig, um die pädagogische Arbeit angemessen zu bezahlen, gerade vor dem Hintergrund des großen Fachkräftemangels in den öffentlichen Kitas.“ Nur durch gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung könnten junge, motivierte Menschen für die Sozial- und Erziehungsberufe gewonnen werden. Die mangelnde Attraktivität habe auch damit zu tun, dass die Bezahlung hinter der Tarifentwicklung der Gesamtwirtschaft zurückbleibt.

Die Beschäftigten in den Kitas müssten jetzt, so Dorothea Schäfer, ein deutliches Zeichen setzen. Wie so oft seien die Arbeitgeber*innen, Bund und Kommunen, ohne Druck nicht bereit, ein vernünftiges Angebot vorzulegen. „Wenn die Arbeitgeber*innen erklären, trotz brummender Wirtschaft und Rekord-Steuereinnahmen seien die Forderungen der Beschäftigten nicht bezahlbar, müssen wir das richtigstellen und entschlossen handeln.“

Berthold Paschert
Pressesprecher
berthold.paschert@gew-nrw.de
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