Engagiert für die Gesamschulen

„Mein Herzensthema ist nach wie vor die Lohngerechtigkeit.“

Markus Peiter kandidiert für den Hauptpersonalrat Gesamtschulen, Gemeinschaftsschulen, Sekundarschulen und PRIMUS-Schulen als Listenführer. Wir wollten wissen: Wer bist du und was treibt dich an?
Engagiert für die Gesamschulen

Mein Name ist Markus Peiter, ich bin 52 Jahre alt, bin Lehrer mit den Fächern Deutsch und Politik und arbeitete zuletzt an der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule in Ratheim. Seit dem 01. August 2020 bin ich Vorsitzender des Hauptpersonalrats Gesamtschulen, Gemeinschaftsschulen, Sekundarschulen und PRIMUS-Schulen.

In der GEW bin ich bereits seit 1998 Mitglied. Damals hat mich die Haltung der Gewerkschaft zur Frage der Gesamtschulen dazu bewogen einzutreten. Seit 2004 bin ich in verschiedenen Gremien der Gewerkschaft tätig: zunächst im Vorstand des Kreisverbands Heinsberg, dann im Fachgruppenausschuss Gesamtschule auch eine Zeitlang im Leistungsteam und zuletzt als Vorsitzender des Kreisverbands Heinsberg.

Gesamtschule ist Motor für Chancengerechtigkeit

Meine Ausbildung absolvierte ich schon an einer Gesamtschule und trat dann auch den Dienst an einer Gesamtschule an. Die Anliegen und Möglichkeiten dieser Schulform, wie die Durchlässigkeit in den Abschlüssen, entsprechen meinem Verständnis von einer Bildung, die umfassend und chancengerecht für alle Kinder einer Gesellschaft sein muss.

Diese Schulform voranzubringen ist mir wichtig, auch in der Personalratsarbeit. Denn nur eine Schule, in der sich die Interessen der Beschäftigten handlungsleitend wiederfinden, wird eine sein, die dem politischen Anspruch an eine chancengleiche Bildung gerecht wird. Dabei spielt die Frage des Arbeits- und Gesundheitsschutzes eine wichtige Rolle. Es gibt zahlreiche Faktoren, die Lehrkräfte in die Krankheit treiben: unsichere Arbeitsverhältnisse der befristet beschäftigten Kolleg*innen, strukturelle Unterbesetzung an unseren Schulen, Arbeitszeitverdichtung durch immer zahlreicher werdende Gespräche mit Eltern und Schüler*innen, Arbeiten an Konzepten für Medienausstattung oder im Rahmen der Inklusion, Gewalt gegen Lehrkräfte. Diese Liste ließe sich noch unendlich fortführen. Arbeits- und Gesundheitsschutz fängt also bei den Verhältnissen an, die es zu verändern gilt. Dies sieht unser Arbeitgeber leider nicht immer so, denn die Veränderung der Arbeitsbedingungen, die uns krank machen, kostet Geld.

Unsere Erfolge der GEW NRW im Hauptpersonalrat

Aber wir haben in den vergangenen Jahren wichtige Erfolge erzielt. Das Budget für den Arbeits- und Gesundheitsschutz konnte deutlich erhöht werden: von 6 Millionen Euro 2017 auf über 11 Millionen Euro im Jahr 2021. Schulen können nun Gelder abrufen, um vor Ort und eigenverantwortlich den Arbeits- und Gesundheitsschutz zu fördern, das Grundproblem „Lärm“ wird erstmals einer Analyse unterzogen, der Arbeitgeber hat dem Einstieg in eine effektive Wirkungskontrolle seiner Maßnahmen durch Dritte zugestimmt. Die Anzahl der Fortbildungen im Bereich der Verhaltensprävention sind deutlich erhöht worden und nicht zuletzt wurde auf unsere Initiative hin eine Hotline für Lehrer*innen eingerichtet, die Opfer von Gewalt wurden. Auch dies ein Bereich, den der Arbeitgeber lange vernachlässigt hatte.

Im Rahmen der vorausschauenden Gefährdungsbeurteilung konnten wir das Schulministerium dazu bewegen, eine Mustercheckliste für Pandemielagen zu erstellen. Durch einen Initiativantrag zu Testungen waren wir auch daran beteiligt, dass Kolleg*innen sich nun regelmäßig auf Corona testen lassen können.

Für eine faire Bezahlung

Mein Herzensthema ist nach wie vor die Lohngerechtigkeit. Wir machen uns weiter stark für eine einheitliche Lehrkräfteeingangsbesoldung für alle. Damit in Zusammenhang steht die Frage der Lehrer*innenversorgung. Der zum Teil eklatante und strukturelle Mangel an Lehrkräften ist ein zentrales Problem der integrierten Schulformen. Ohne die Lösung dieser beiden Problemfelder wird eine innovative Schulentwicklung, für die die von uns vertretenen Schulformen stehen, nicht möglich sein.

Markus Peiter kandidiert für die GEW NRW für den Hauptpersonalrat Gesamtschulen, Gemeinschaftsschulen, Sekundarschulen und PRIMUS-Schulen