Personenorientierte Beratung und Schwierigkeiten in der Ausbildung
Die personenorientierte Beratung ist verpflichtendes Element in der Ausbildung und wird von den Leiter*innen der überfachlichen Ausbildungsgruppen – den Kernseminaren – durchgeführt, die dazu eine spezielle Zusatzausbildung erhalten sollen. Sie sind weder an der Benotung noch an der Prüfung der Lehramtsanwärter*innen (LAA) beteiligt.
Die Beratung ist individuell auf die LAA zugeschnitten und dient der Entwicklung einer professionellen Lehrer*innenpersönlichkeit. Dafür ist es entscheidend, dass du dich aktiv beteiligst und deine Interessen und Wünsche einbringst. Die personenorientierte Beratung findet in verschiedenen Beratungsformen – zum Beispiel als Coaching – statt, die mit dir abgestimmt werden. Hier liegen also besondere Chancen der individuellen Förderung für alle LAA, unabhängig von jeglicher Beurteilung.
Schwierigkeiten mit Ausbildungslehrer*innen, Fach- und Seminarleiter*innen
Ob in der Schule oder im Seminar: Probleme zwischen Lehramtsanwärter*innen (LAA) und Ausbilder*innen kommen immer wieder vor. Sie haben unterschiedlichste Ursachen. Häufig gibt es Interessendivergenzen oder es sind kommunikative Dissonanzen, die eine Rolle spielen. Beziehungsprobleme gibt es immer dort, wo Menschen zusammenkommen. In der Ausbildung ist es aber wichtig, dass LAA, die sich in der strukturell schwächsten Rolle im Ausbildungssystem befinden, nicht permanent den Kürzeren ziehen.
Die Ausbildung ist kein rechtsfreier Raum, und häufig gibt es mögliche Unterstützer*innen, die Partei ergreifen und helfen können. Offene Gespräche, in denen die Pflicht zur Beratung eingefordert wird, sind dann sicher ein Mittel. Darüber hinaus solltest du in so einem Fall versuchen mit anderen betroffenen LAA zu reden oder deine Situation im Fachseminar thematisieren. Denn Schwierigkeiten mit der Fachleitung betreffen unter Umständen das ganze Fachseminar. Gemeinsam kann man Probleme besser lösen als allein! Gegebenenfalls können auch die gewählten Gremien im Studienseminar weiterhelfen, wie etwa der Sprecherrat – gerade bei Problemen im Seminar. In den Schulen ist es meistens hilfreich, wenn alle oder zumindest mehrere LAA sich besprechen und die Hilfe und Unterstützung der Ausbildungslehrer*innen einfordern. Natürlich müssen an dieser Stelle auch die Ausbildungsbeauftragten ausdrücklich erwähnt werden. Sie können einerseits zwar Konfliktpartei sein; sie können jedoch andererseits auch zur Konfliktlösung beitragen. Zur personenorientierten Ausbildung gehört auch die Beratung in Konfliktlagen während des Vorbereitungsdienstes. Nutze also die Gelegenheit, Probleme, Schwierigkeiten und Konflikte mit deinen Ausbilder*innen zu besprechen.
Infos und Service zu personenorientierter Beratung
Stand: August 2019